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HISTORIE
Das spannende Drehbuch:
Faszination Mercedes-Benz 300 SL (W 198)
- 1952: Geburtsstunde einer ewig jungen Legende
- Meisterwerk anspruchsvollen Automobilbaus
- Spitzentechnik und zeitloses Sportwagen-Design
- Vorfahre erfolgreicher Sportwagen-Generationen
- Automobil-Klassiker von beispielloser Faszination
Die für sich allein betont sachlich wirkenden Versalien "SL" strahlen in Verbindung
mit Mercedes-Benz eine von einmaliger Tradition geprägte, beispiellose Faszination aus.
Als apostrophierende Modellbezeichnung stehen sie bis heute für herausragende
Sportwagen-Kreationen mit Stern, deren Wurzeln in den rasanten S-, SS-, SSK- und SSKL-Typen
der Zwanziger- und Dreissigerjahre ruhen.
Der "Urvater" aller späteren SL-Generationen
Die öffentliche Geburtsstunde des Mythos "300 SL" datiert auf den 12. März 1952.
Damals stand auf einem Rastplatz der Autobahn Stuttgart-Heilbronn ein geheimnisvolles Zelt:
Darin wurde an diesem Tag der Prototyp des 300 SL (W 194), Urvater aller späteren
SL-Generationen, einem erlesenen Kreis von Journalisten vorgestellt. Dass er in den folgenden
Jahren sowohl zu einem der erfolgreichsten Rennsportwagen als auch zu einem der
faszinierendsten sportlichen Reisewagen mutieren würde, konnte damals freilich noch
niemand voraussagen.
An dem noch reinrassigen Renn-Coupé fielen auf Anhieb die unkonventionellen Vorläufer
der späteren "Flügeltüren" ins Auge: In Dachmitte angeschlagen, endeten sie bereits mit der
Unterkante des Coupé-Daches. Eine Lösung, die auf das neuartige Chassiskonzept mit seinem
seitlich hochgezogenen, filigranen, leichten und sehr verwindungssteifen Gitterrohrrahmen
zurückging. Erst für die spätere Serienausführung W 198 entstanden daraus die bei etwas
geänderter Auslegung des Gitterrohrrahmens weiter nach unten reichenden, unverwechselbaren
Flügeltüren. Sie verhalfen dem 300 SL-Coupe in den USA als "Gullwings" (Möwenschwingen)
zu unauslöschlicher Popularität.
Unter der flachen, nur sanft gewölbten Motorhaube fiel schon beim Ur-SL der um 50 Grad nach links
geneigte Sechszylindermotor auf, der durch diese Anordnung die gewünschte sportwagentypische
flache Gestaltung des Wagenbugs ermöglichte.
1954 - 1963 Serienversion mit Rennsporttechnik (W 198)
Als der "Flügeltürer" ab 1954 in der Strassenversion auf den Markt kam, stand die
internationale High Society sofort nach ihm Schlange! Der Prestigewert des ersten Mercedes-Sportwagens
nach dem Krieg war beträchtlich. Ungeachtet ihres Gewichtes von 1310 kg erreichte schon die
Serienversion des 300 SL mit dem 215 PS starken Dreiliter-Sechszylinder-Einspritzmotor
sensationelle 260 km/h Spitze! Außerdem konnte der "Flügeltürer" für sich in Anspruch nehmen,
der erste Serienwagen der Welt mit einem Viertaktmotor mit Benzindirekteinspritzung zu sein.
Drei Jahre nach Produktionsbeginn wurde der Öffentlichkeit auf dem Genfer Salon der 300 SL-Roadster präsentiert.
Ein stilistisches Novum waren die senkrechten Leuchteinheiten, in denen erstmals Scheinwerfer,
Nebellampe und Blinker unter einem Glas zusammengefasst waren. Eine weitere Besonderheit
jener Jahre war das unter einer Abdeckklappe versenkbare Verdeck, zu dem es später noch
ein Hardtop gab.
Die Unternehmensentscheidung zum Bau des Serienstraßensportwagens 300 SL
Anfang der fünfziger Jahre eine Entscheidung für ein so exklusives Kleinserienfahrzeug zu
fällen, erforderte von einer Handvoll verantwortlicher Direktoren der Daimler-Benz Aktiengesellschaft
ein hohes Maß an Weitblick!
Für den Preis eines 300 SL mit Flügeltüren konnte die Familie ein ansprechendes Reihenhaus erwerben.
Diese Preisrelation verdeutlicht auch heute den Sammlerwert dieses Fahrzeuges.
Einem "reitenden Boten" aus den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Vorbild für Freiheit und Lebensqualität,
ist es u.a. zu verdanken, daß der 300 SL das Licht der Welt erblickt hat:
Es ist der amerikanische Generalimporteur für Mercedes-Benz Automobile, Max Hoffmann,
der auf dieses erfolgreiche Rennsportfahrzeug aufmerksam geworden war und bei den verantwortlichen
Stuttgarter Direktoren vorsprach mit der Bitte, ihm 1000 straßentaugliche Exemplare dieses Autos
mit dem außergewöhnlichen Design zu liefern. Er garantierte die Abnahme dieser Stückzahl.
Lorbeer für den Sportler
Für weltweites Aufsehen sorgten immer wieder herausragende Motorsporterfolge des 300 SL
und seiner Rennausführung 300 SLR bei Rennen und Rallyes. Beim ersten Start des Ur-SL
anläßlich der berühmten Mille Miglia 1952 in Italien teilten sich im Ziel fünf verschiedene
Fabrikate die ersten sechs Plätze, unter ihnen zwei SL! Wenige Wochen später belegten drei SL
die ersten Plätze beim Großen Preis der Schweiz in Bern. Die lange Liste der Erfolge schmücken
aber auch ein Dreifachsieg bei der für ihre Härte berüchtigten Carrera Panamericana, beim
Großen Preis von Macao und dem Grand Prix von Casablanca. Und 1955 fuhren Stirling Moss/
Dennis Jenkinson mit einem 300 SLR als Gesamtsieger der Mille Miglia durchs Ziel.
Im Juli 1963 lief die Produktion aus. 1400 Coupés und 1858 Roadster waren bis dahin gebaut
worden, von denen heute noch weltweit rund 2188 Exemplare erhalten sind.
Attraktive Nachkommen
1955 - 1963: 190 SL (W 121)
1963 - 1971: 230 SL - 250 SL - 280 SL
1971 - 1989: 280 SL - 300 SL - 350 SL - 380 SL - 420 SL - 450 SL - 500 SL
1989 - 2001: 280 SL - 300 SL - 320 SL - 500 SL - 600 SL
2001 - xxxx: 350 SL - 500 SL - 600 SL
2003 - xxxx: Mercedes SLR MacLaren (Limitierte Serie)
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